Magnetresonanz-Drahtspulenverluste mit Finite-Difference Time-Domain-Methode abschätzen
Hochfrequenzspulen (HF-Spulen) werden zum Senden und Empfangen von Signalen in Magnetresonanzsystemen (MR) verwendet. Ein optimiertes HF-Spulendesign muss Strategien zur Maximierung der Spulenleistung berücksichtigen, indem Spulengröße und -geometrie so gewählt werden, dass das beste Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) erreicht wird. Insbesondere die Spulenleiter- und Strahlungsverluste haben einen starken Einfluss auf den SNR-Wert, wobei der erste vor allem bei MR-Systemen mit niedrigem Feld eine Rolle spielt, während der zweite der dominierende Spulenverlustmechanismus bei hochfrequent abgestimmten Spulen sein könnte.
In diesem Beitrag wird die Genauigkeit der FDTD-Methode (Finite-Difference-Time-Domain) zur separaten Schätzung der Spulenleiter- und Strahlungsverluste untersucht. In Ergänzung der in der Literatur beschriebenen Schätzung des probeninduzierten Widerstands wird gezeigt, dass FDTD sehr effektiv bei der Schätzung der Gesamtleistung von MRI-Spulen ist. In dieser Arbeit wurden FDTD-Ergebnisse mit analytischen und FEM-Ergebnissen sowie mit Werkbankmessungen verglichen, die an einem Oberflächen-HF-Spulenprototyp durchgeführt wurden. Dies zeigt die Genauigkeit der FDTD-Methode bei der getrennten Abschätzung von Leiter- und Strahlungsverlusten in HF-Spulen und weist auf ein großes Potenzial zur Simulation komplizierter Spulendesigns hin, für die analytische Formeln zur Modellierung der Verluste fehlen.
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Giovannetti G, Wang Y, Jayakumar NKT, Barney J, Tiberi G. Magnetic Resonance Wire Coil Estimation with Finite-Difference Time-Domain Method. Electronics. 2022; 11(12):1872. https://doi.org/10.3390/electronics11121872